Ständige Vertretung

SPACE IS THE CASE! (Frei)Raum als Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe
Gemeinsam die Entwicklung auf dem Alten Leipziger Bahnhof diskutieren und gestalten.

Wir haben auf dem Gelände des Alten Leipziger Bahnhof (ALB) eine Ständige Vertretung errichtet. Die Ständige Vertretung markiert einen Ort, an dem sich die verschiedenen lokalen Nutzer/-innen des ALB treffen und organisieren können, um gemeinsam Ideen und Wünsche für die Zukunft des Areals zu entwickeln und auszuprobieren. So können tragfähige Strukturen, Netzwerke und Wissen wachsen.

Der Name Ständige Vertretung ist der Diplomatie entlehnt. Eine Vertretung wird dann eingerichtet, wenn die Einrichtung einer „Botschaft“ nicht möglich ist, entweder, weil der die Vertretung unterhaltende Staat nicht offiziell anerkannt ist oder die Vertretung in einem Gebiet liegt, dass nicht als souveräner Staat anerkannt ist.

Letzteres ließe sich auch auf den unklaren Zustand und die Zukunft des Geländes zwischen Leipziger und Großenhainer Straße übertragen. Dennoch treffen sich hier vielfältige Gruppen überwiegend junger Menschen, welche das Gelände seit Jahren nutzen. Die Einrichtung einer Ständigen Vertretung proklamiert deren Anspruch auf Freiraum und dessen Mitgestaltung innerhalb des künftigen Stadtentwicklungsprozesses.

Bauwoche im Juni
Entstanden ist der Ort in einer Bauwoche vom 23.-29. Juni, mit etwa 30 Studierenden (Architektur und Landschaftsarchitektur) und lokalen Nutzer/-innen. Mit dabei war auch das französische Architektur-Kollektiv Le Cabanon Vertical aus Marseille, Expert/-innen in praxisnahen Beteiligungsprozessen. Rund um einen alten Seecontainer, wurden gemeinsam ein Entree mit einer Freitreppe aus vor Ort eingesammelten Spraydosen entworfen und gebaut, ein Botschaftsgarten mit einem Reifenplenum und Konferenzbänken, dazu mobiles Mobiliar, eine Bar auf Rollen und eine Kompost-Toilette. Es wurden dabei hauptsächlich recycelte und auf dem Areal gefundene Materialien verbaut. Am 29. Juni wurde die Ständige Vertretung mit einem Richtfest, kühlen Getränken, veganem Grill, EM-Spiel-Übertragung und etwa 200 Besucher/-innen eingeweiht.

Deine Beteiligung ist gefragt!
Der Siegerentwurf des städtebaulichen Wettbewerbs und die Bestätigung des Entwurfs durch den Bauausschuss zeigen, wie wichtig und schützenswert der informell genutzte Freiraum samt üppig gewachsenem Grün ist und die Stadt Dresden diesen erhalten möchte. Während es für den Wettbewerb eine zweijährige Beteiligung auf eher institutioneller Ebene („Begleitgruppe“) gab, steht nun eine Beteiligung der „informellen“ Nutzer/-innen des Areals an, um gemeinsam die Gestaltung und Organisation der sogenannten „Aneignungsflächen“ voran zu bringen.

Immer dienstags, gerne mehr
Die Ständige Vertretung ist ab dem 23. Juli immer dienstags von 18 bis 21 Uhr geöffnet. Bei den nächsten Treffen wollen wir ein Schwarzes Brett bauen und uns Gedanken über ein gutes Müllsystem machen. Wünsche und Ideen für Bauaktionen, Workshops, Filmabende und andere Veranstaltungen sind herzlich willkommen. Auch ein Botschaftsempfang als Spätsommerfest ist in Planung. Die verschiedenen lokalen Gruppen sind eingeladen, Verantwortliche zu bestimmen, die dann auch Schlüssel für den Container erhalten. So kann der Container samt Mobiliar auch außerhalb der Dienstage genutzt werden. Während der Container in diesem ersten Bauabschnitt bisher eher als Lager für Material, Werkzeug und Möbel nutzbar ist, soll er in einem nächsten Schritt noch ausgebaut werden, um auch in den kälteren Monaten als vielfältiger Treffpunkt dienen zu können.

Kontakt
Schreibt uns gerne per Mail oder Instagram oder kommt direkt vorbei!
Mail: staendige-vertretung[at]geh8.de
Instagram: @geh8urban
Vor Ort: Alter Leipziger Bahnhof, Eisenbahnstraße 2, gegenüber der überdachten Skate-Anlage

 

Ständige Vertretung – eine Initiative von GEH8urban, dem Institut für Städtebau der TU Dresden, dem Architektur-Kollektiv Cabanon Vertikal aus Marseille und jungen Akteur/-innen des Alten Leipziger Bahnhofs.

 
Möglich gemacht wurde das Projekt mit Fördermitteln der Stadtbezirksbeiräte Dresden-Neustadt und -Pieschen, der Französischen Botschaft, dem Institut Française sowie studentischem und ehrenamtlichem Engagement.