TALKING MODERN
Eine Ausstellung der Klasse Martin Honert (HfBK Dresden) in der GEH8.
Eröffnung: Freitag, 13. April 2018 um 19:00 Uhr
Ausstellungsdauer: 14.04 – 28.04.2018
Öffnungszeiten: 14.04. – 15.04., 21.04. – 22.04. & 26.04. – 28.04. 14:00 – 19:00 Uhr
Der Roboter ist für mich einfach nur ein Arbeitskollege.
Hier geht es nicht mehr darum, wie die (Arbeits-)Welt zukünftig aussehen wird. Hier geht es um die Welt, wie sie ist. Wir kommen schon längst nicht mehr hinterher. Ein Leben zu leben, für das wir eigentlich viel zu langsam sind, zerrt an den Nerven.
Die Klasse von Martin Honert beschäftigt sich seit längerem mit dem Thema Display. In welcher Form werden künstlerische Arbeiten präsentiert, zugänglich gemacht, ausgestellt? Wie bleiben die Positionen der 17 Künstler*innen als autonome Arbeiten sichtbar, während sie eine gemeinsame Ausstellungssituation bilden?
In Talking Modern werden 17 hintereinander geschnittene Videos zu sehen sein. Die Künstler*innen verhandeln in ihnen unterschiedliche Ansätze, Ideen und Fragen. Das Video entspricht bei vielen nicht dem bevorzugten Medium ihrer Kunst, oft ist es eher neu. Durch die Begrenzung auf ein wenige Minuten dauerndes Video, kann die beängstigende Komplexität der Thematik Mensch 4.0 zumindest zeitlich und räumlich im Rahmen gehalten werden, vielleicht. Es wird spannend.
Zu viel arbeiten, aus Erschöpfung sterben. Karōshi. Der Roboter als Kollege, um selbst keinen Staub mehr schlucken zu müssen. Schweige Retreat in Thailand, Yoga am Strand, leben, als wäre es Urlaub, zu sich selbst finden, aber alles in social media teilen, um damit Geld zu verdienen. Always-on. Pippilotta Viktualia Rullgardina Krusmynta Efraimsdotter Långstrump hatte damals Krummelus Pillen geschluckt, damit sie nie erwachsen wird. Hoffentlich waren es nicht doch nur Erbsen.
Gott hat den Mensch nach seinem Abbild geschaffen. Der Mensch hat mit dem Roboter geantwortet. Ist der Roboter damit das Abbild des Abbildes? Künstler*innen sollen die Welt in einer anderen Perspektive zeigen. Ist Kunst von einem Maschinenwesen dann endlich objektive Kunst? Humanoide Roboter können auch Witze machen. Aber kennen sie auch das Gefühl entwurzelt zu sein, spüren sie die Last dieser komplizierten Welt? Oder spielen sie nicht auch lieber Tischtennis und essen Chips? Und was denkt eigentlich Martin Honert darüber?
Text: Marie Donike
Teilnehmende Künstler*innen:
Sophia Hose, Camillo Gulde, Mirjam Kroker, Ronja Sommer, Jinmo Ryu, Olivia Schneider, Johannes Specks, Anne Lange, Simon Mann, Lars Frohberg, Miriam Schröder, Elizabeth Charnock, Johanna Failer, Raiko Sánchez, Jonas Engelhardt, Teresa Ellinger, Elisa Schumann.
Es ist die erste Ausstellung des neuen GEH8 Veranstaltungsformats „Verstärker“. Unter diesem Titel präsentiert die GEH8 künftig Projekte und Ausstellungen von Student*innen und Absolvent*innen der HfBK Dresden und anderer Hochschulen in Sachsen.
Neben ihren eigenen Ausstellungen und Projekten öffnet die GEH8 seit Jahren ihren Raum für junge Künstlerinnen und Künstler und sorgt so für bessere künstlerische Produktions- und Präsentationsbedingungen in Dresden. Mit „Verstärker“ wurde nun erstmals ein eigenes Format geschaffen, dass die Vernetzung lokaler und aufstrebender künstlerischer Positionen stärkt und Dresden als Standort für die künstlerische Ausbildung in den Fokus rückt.
Bilder von der Eröffnung:
Fotos: © pidelta.de
Die Ausstellung wir gefördert durch:
Abbildung/Grafik: Raiko Sánchez