Fo[u]r Alto
26.04.2010
gefördert von der Landeshauptstadt Dresden, Amt für Kultur und Denkmalschutz
FO[U]R ALTO Sounds unterm Mikroskop
Flirren, rauschen, reiben, kratzen. Der Klangraum eines Saxophons ist vielschichtig und weit, viele seiner Ecken und Winkel bleiben jedoch meist hinter der Gewohnheit verborgen. Das Quartett FO[U]R ALTO macht sich mit seiner außergewöhnlich feinen und spannungsvollen Musik auf die Suche und tastet die Klangwelt ihrer Instrumente auf unentdeckte Tiefen, Erhebungen und Zwischenräume ab.
Die ungewöhnliche Besetzung von vier Altsaxophonen zeigt bereits den von musikalischer Neugier und Experimentierfreude bestimmten Ansatz des Quartetts. Obwohl die vier Berliner Musiker Frank Gratkowski, Benjamin Weidekamp, Christian Weidner und Florian Bergmann umfangreiche Erfahrungen im Bereich des Jazz, der Klassik und der Neuen Musik haben, lässt sich die Musik von FO[U]R ALTO in keinerlei Genregrenzen fassen. Das tonale Repertoire des Ensembles beschränkt sich nicht auf die in der westlichen Musikwelt üblichen 12 Töne einer Oktave, sondern wird durch mikrotonale, feine Zwischenfrequenzen erweitert, die für ungewöhnlich dichte und filigrane Harmonien sorgen. Der Einsatz von Spaltklängen ermöglicht es, mehrere Töne gleichzeitig zu spielen und dadurch die Dimensionen des Zusammenspiels zu vervielfachen. Durch zahlreiche Momente der Improvisation befinden sich die vier Musiker in permanentem Kontakt und ständig dynamischer Interaktion.
Gerade die Konzerte von FO[U]R ALTO besitzen dadurch eine besonders intensive Atmosphäre. Das Publikum und die Musiker teilen die Konzentration auf den gemeinsam gefühlten Augenblick und steigen in die weitläufigen und nuanciert beschaffenen Klangräume ein. Es kann dann ein seltener Blick erhascht werden, auf die faszinierende, mikroskopisch feine Textur der Klänge.
Sound under the microscope
Whirring, hissing, grating, scraping. Four alto saxophones scan the world of their sound for unknown depths, elevations and gaps. Fine microtones and multiphonics filled with friction create a soundsphere that is not infrequently reminiscent of the texture of electronic music and yet eludes genre boundaries of any sort.
Especially FO[U]R ALTO’s concerts, with their frequent improvisations, make for an exceptionally intense musical experience. Their concentration on the moment and on the nuanced structure of the pieces affords a rare insight into the microscopically fine texture of sound.
Massimo Maio