DAY IN DAY OUT – Störungen des Digitalen

Ausstellung vom 26.09. – 18.10.2015
Eröffnung: 26.09, 18.00 Uhr
Öffnungszeiten: Do-So 16-19 Uhr

Die Ausstellung DAY IN DAY OUT untersucht und produziert vom 26.09. – 18.10. 2015 im Dresdner Kunstraum geh8 „Störungen des Digitalen“. Ausgehend von Arbeiten internationaler Künstler_innen spannt sich das Programm in Kooperation mit der ERC-Forschergruppe‚The Principle of Disruption/Das Prinzip der Störung’ der TU Dresden über verschiedene Abende, an denen Künstler_innen, Wissenschaftler_innen, Theoretiker_innen, Aktivist_innen und Designer_innen zeitgenössische Störfälle in digitalen Zeiten präsentieren und diskutieren.

DAY IN DAY OUT widmet sich den Freiheitsgraden in geschlossenen Systemen: dem Poetischen, das der Struktur überschießt, dem Künstlerischen, das aus dem Technischen hervortritt, dem Unerwarteten und Produktiven, das in Fehlfunktionen auftaucht. Im Blickfeld stehen damit Störungen der digitalen Apparate, Bilder, Schriften und Zahlen, die zu Beginn des 21. Jahrhunderts von der Offenheit geschlossener Systeme träumen lassen.
Nach der samstäglichen Eröffnung und anschließenden Sound-Performance des New Yorker Künstlers und Musikers James Hoff (Primary Information/PAN) finden unter den wechselnden Titeln POETRY, PRINCIPLES und POLITICS jeweils donnerstags um 19.30h Vorträge, Lecture Performances und Diskussionen in den Räumen der Ausstellung statt.

Termine:

  • Sa. 26.09.
    / 18 Uhr DAY IN DAY OUT – Störungen des Digitalen, Eröffnung
    / 23 Uhr Sound Performance James Hoff (New York): Operation Olympic Games
  • Do. 01.10.
    / 19.30 Uhr POETRY – Vorträge, Lecture Performances, Diskussionen
    Simon Roloff / Constant Dullaart / Marian KaiserDer erste Abend unserer Reihe widmet sich künstlerischen, technischen und literarischen Formen der Codemanipulation. Wie entstehen Effekte und Momente der Offenheit innerhalb geschlossener Systeme? Poesie aus einem 26-Buchstaben-Alphabet? Kunst aus Code? Was kann unsere heutige Datennutzung von künstlerischen Strategien der Concrete Art und Avantgarde Poetry des 20. Jahrhunderts lernen? Während der Medientheoretiker und Schreiber marian von der Leere zwischen den Zeichen redet und der Autor, Literatur- und Kulturwissenschaftler Simon Roloff (Universität Hildesheim) über ‚Information Overflow’ als Schreibstrategie in der Poesie des 20. Jahrhunderts spricht, wird der niederländische Künstler Constant Dullaart in einer Lecture Performance vorführen, was man so alles mit Bildern machen kann, wenn man nur weiß, dass sie heutzutage eigentlich aus Schrift bestehen. Die Konzentration auf die Materialität und Prozessualität von Bildern, Schriften und Zahlen erlaubt dabei einen anderen Blick auf zeitgenössische Diskurse über Daten und ihre Nutzung: Lässt sich innerhalb der Kommunikationssysteme des 21. Jahrhunderts, zu Zeiten von Big Data und Surveillance Technologies, noch von der Subversion und Öffnung geschlossener Systeme träumen? Gibt es eine Poesie der Daten? Oder aber keine ohne?
  • Do. 08.10.
    / 19.30 Uhr PRINCIPLES – Vorträge, Lecture Performances, Diskussionen
    Lars Koch / Johannes Pause / Anna Schürmer / Tanja Prokić / Moritz Mutter / Elisabeth HeyneDen zweiten Abend unserer Veranstaltungsreihe gestalten die Medien-, Kultur- und Literaturwissenschaftler_innen des ERC-Forscherclusters ‚The Principle of Disruption/Das Prinzip der Störung’ der TU Dresden. Ausgehend von einer Art Glossar unterschiedlicher Begriffe der ‚Störung’ (u.a. Rauschen, Noise, Ent-Automatisierung, Trauma) treten die Theoretiker_innen in den Räumen der GEH8 in Kommunikation mit den Ausstellungsobjekten. Prinzip ist hierbei, dass die Theorie auf keinen Fall über die umgebenden Kunstwerke reden darf, während zugleich jedes gesprochene Wort und jeder Begriff die umgebende Kunst notwendig anders aufscheinen lässt. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass die Theorie im starken Sinne ÜBER die Kunst redet, Kunst und Theorie einander viel mehr produktiv stören, durch- und überkreuzen. In 6 je 10-minütigen Kurzvorträgen geben Diskussionsimpulse: Prof. Lars Koch (Literatur- und Medienwissenschaftler), Dr. Johannes Pause (Filmwissenschaftler) Dr. Tobias Nanz (Medienwissenschaftler), Anna Schürmer (Musikwissenschaftlerin- und Medienhistorikerin), Tanja Prokić (Literatur- und Kulturwissenschaftlerin) Moritz Mutter (Soziologe und Kulturwissenschaftler), Christina Rogers (Kulturwissenschaftlerin und Migrationsforscherin), Elisabeth Heyne (Literaturwissenschaftlerin).
  • Do. 15.10.
    / 19.30 Uhr POLITICS – Vorträge, Lecture Performances, Diskussionen
    Marek Tuscinsky / Mari Bastashevski / Gerald NestlerThe data activist Marek Tuscinsky (Tactical Technology Collective), the photographer, artist, curator and journalist Mari Bastashevski and the Viennese artist Gerald Nestler present and discuss their takes on political activism in the digital society of the 21st century. Marek Tuscinsky will talk about datafication, surveillance and his experiences with their effects on different cultures, societies and places. The Tactical Technology Collective works with an international network of activists. It has developed a practice-based perspective on contemporary technological changes that transcends the eurocentric notions of the current discussion and challenges fashionable positions of (e.g.) ‚radical transparency’. Mari Bastashevski, who also takes part in our exhibition, will introduce us to her work that combines investigative research, journalism and art, deliberately blurring the boundaries among them in an attempt to challenge existing information delivery modes. How can documents be used in artistic and political practice (and is there a difference)? Finally, Gerald Nestler, who has just published a book on ‚The Making of Finance’ in the stock market will speak on ‚Renegades’, ‚Whistleblowers’ and ‚Traitors’ – the few people that are able to describe (and maybe ‘resolutionize’) a computer-based economic and financial system from within. His take on critique, politics and a future treason-based community can also be perceived in his installation on the ‚Flash Crash’ that is part of our exhibtion.

Beteiligte Künstlerinnen und Künstler:

Karl-Heinz-Adler (Dresden), Mari Bastashevski (Kopenhagen), DataSpaceTime (New York), Paul Elsner (Dresden), Sebastian Hempel (Dresden), James Hoff (New York), Bernhard Hopfengärtner (Köln), Gunnar Green (Berlin), Rick Myers (Easthampton), Juliane Schmidt (Dresden), Christian Thamm (Dresden), Olaf Val (Kassel)

Vorträge und Lecture Performances:

Mari Bastashevski (Künstlerin und Journalistin, Kopenhagen/Zürich), Constant Dullaart (Künstler, Berlin/Amsterdam), Elisabeth Heyne (Literaturwissenschaftlerin, Dresden), Moritz Mutter (Soziologe und Kulturwissenschaftler, Dresden), Gerald Nestler (Künstler und Autor, Wien), Johannes Pause (Filmwissenschaftler, Dresden), Tanja Prokić (Literatur- und Kulturwissenschaftlerin, Dresden), Simon Roloff (Medienwissenschaftler, Hildesheim), Anna Schürmer (Musikwissenschaftlerin- und Medienhistorikerin), Marek Tuscinsky (Aktivist, Tactical Technology Collective, Berlin)

Organisatoren:

Paul Elsner, Holger Birkholz, Marian Kaiser

Flyer zur Veranstaltung:

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In Kooperation mit:

 

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European Research Council Forschergruppe ‚The Principle of Disruption’ der TU Dresden, Leitung:
Prof. Lars Koch, Professor für Medienwissenschaft und Neuere deutsche Literatur

 


 

Gefördert durch:

Fonds Neue Länder der Kulturstiftung des Bundes

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Kulturstiftung des Freistaates Sachsen

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Landeshauptstadt Dresden  Amt für Kultur und Denkmalschutz

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Ausstellungsansichten – geh8 Kunstraum

Fotos: Paul Elsner

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Vortrag von Constant Dullaart (NL) im geh8 Kunstraum am 01.10.2015

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Mari+Bastel+Paul

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