Reigen

„Heute erster großer Eindruck bei Mary Wigman. Ich empfinde das Parallele, wie es sich in ihren Tänzen ausdrückt in der Bewegung der Massen, die die Einzelbewegung verstärken durch Zahl. Es ist unendlich anregend und reizvoll, diese Körperbewegungen zu zeichnen. Ich werde davon Bilder malen. Ja, das was wir geahnt haben, das ist doch Wirklichkeit geworden. Die neue Kunst ist da. M.W. benutzt vieles aus den modernen Bildern unbewusst, und das Schaffen eines modernen Schönheitsbegriffs es ist ebenso in ihren Tänzen am Werke wie in meinen Bildern.”

Kirchner im Davoser Tagebuch, 16. Januar 1926, herausgegeben von Grisebach, Lothar: Ernst Ludwig Kirchners Davoser Tagebuch. Stuttgart, 1998. S. 126

Nach dem ersten erfolgreichen Gastspiel der Tänzerin Mary Wigman im November 1919 in Dresden heißt es, dass es den Traum von neuen Menschenidealen leise anschwingen lässt. Ausgangspunkt der Ausstellung der Tänzerin Daniela Lehmann und des bildenden Künstlers Joachim Merbitz sind zwei Lithografien, Mary Wigmann 1932, vom Dresdner Künstler Richard Sander. Die Künstler*innen entwickeln in gemeinsamer Arbeit ein großformatiges, die Halle der GEH8 ausfüllendes Bild-Körper-Objekt zwischen Malerei, Zeichnung und Performance als Form für den zeitgenössischen Tanz heute und darüber hinaus für Menschenbilder unserer Zeit. Mit neuen Stilen und Mitteln ändern sich Motive in Tanz und bildender Kunst; Wenige, wie der Reigen bleiben.

Bilder von der Eröffnung

Fotos: © pidelta.de

Künstler*innengespräch und Performance: Sonntag, 26. August 2018, 16 Uhr

Konzept: Daniela Lehmann, Joachim Merbitz, Kathrin Assauer
Kuratierung: Kathrin Assauer
Beteiligte Künstler*innen: Daniela Lehmann, Joachim Merbitz