Open Call “Space is the case”

Vom 29. April bis 04. Juni veranstaltet das Kunst- und Kulturzentrum GEH8 in Anlehnung an sein Jahresthema ein Ausstellungsprojekt. Für die Gruppenausstellung suchen wir künstlerische Positionen, die sich im weitesten Sinne mit dem Thema Raum beschäftigen.

Gesucht werden künstlerische Positionen, die sich in ihrer Arbeit damit beschäftigen, neue Raum-Narrative zu entwerfen, Räume öffnen und getrennte miteinander verbinden, die imaginäre in reale und reale in imaginäre Räume bauen und damit Verknüpfungen zwischen Wirklichkeit und Möglichkeit herstellen.

Kurz: Uns interessieren künstlerische Arbeiten und Projekte, die forschend und experimentierend den gegebenen Raum verhandeln, Raum bereitstellen oder transformieren oder positiv transformierend auf den urbanen Kontext wirken und nicht zuletzt Tätigkeiten und Projekte, welche spekulativ fiktive Räume und neue Narrative projizieren.

Zur Teilnahme aufgefordert sind insbesondere Künstler/-innen, die forschend oder praktisch intervenierend und genreübergreifend mit anderen Disziplinen arbeiten.

Hier geht´s zum Teilnahmeformular!

 

JAHRESTHEMA 2023 – SPACE IS THE CASE

Space is the Case lautet der Titel des Jahresprogramms 2023 des Kunst- und Kulturzentrums GEH8. Unter diesem Motto fragen wir nach dem Stellenwert von Raum im Verhältnis zur gesellschaftlichen Teilhabe. Unsere zu Grunde liegende These lautet: No space no place. Denn nur die Verfügbarkeit von Raum ermöglicht Selbstentfaltung und Teilhabe. Den Erhalt und die Stärkung von Teilhabe erachten wir als essenziell für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Identifikation des Individuums im gesellschaftlichen Gefüge. 

Als Kunst- und Kulturzentrum vertrauen wir in unserer Arbeit auf das Vermögen der Kunst, Räume zu schaffen für Begegnung, Austausch und Bewusstseinsbildung. Wir werden unsere Aktivitäten in diesem Jahr deshalb zu einem umfangreichen künstlerischen Programm zur Bewusstseinsbildung und Raumerzeugung verweben und mit Formaten experimentieren, die u. a. den Blick auf prekäre Raumrealitäten und marginalisierte Gruppen lenken. Darunter verstehen wir im lokalen urbanen Kontext etwa Jugendliche, Migrant/-innen, freie Kulturschaffende und Kreative, Anhänger/-innen alternativer Lebensstile, Obdachlose. 

Das Motto Space is the Case ist zugleich eine Abwandlung des Slogans Space is the Place; Titel eines afrofuturistischen Films aus den frühen 70er Jahren. Der Film mit dem Jazzmusiker Sun Ra in der Titelrolle wurde von Kritikern „als künstlerische Auseinandersetzung mit der Lebensrealität farbiger Menschen interpretiert, in deren Kontext Themen wie Entfremdung, die Erfahrung von „Andersartigkeit“ und „Fremdsein“ sowie die Erwartungen an eine mögliche utopische Zukunft behandelt werden.“ (Alondra Nelson)

Im Hinblick darauf beschäftigen wir uns in unserem Jahresprogramm nicht nur mit (fehlenden) wirklichen, sondern auch mit möglichen Räumen und dem Potenzial der Kunst, solche zu erschaffen. Mittels speculative art and design knüpfen wir dabei u. a. an den aktuellen internationalen Diskurs zu Spatial Justice an.

Hier interessiert uns insbesondere wie Künstler/-innen, Wissenschaftler/-innen, Schriftsteller/-innen und Aktivist/-innen unter Einbezug von Science Fiction, Utopie und Climate Justice den Begriff „Futurismus“ reklamieren, um emanzipatorische Zukünfte zu erzählen und Wissenstraditionen zu stärken, die den Ausschlussmechanismen der westlichen Moderne aktiv entgegen wirken. Wir fragen: Wessen Geschichten erzählen wir, wenn wir über Zukunft sprechen?